Patient des Monats: Katze Hedwig

Anfang Mai 2014 wurde die Katze „Hedwig“ mit einer Verletzung am Schwanz aufgefunden. Hedwig war offenbar schon einige Zeit verletzt, ließ sich jedoch lange nicht einfangen, da sie so scheu ist. Nach 2 Wochen gelang es dann endlich.

¾ vom Schwanz war schon abgestorben, und hing noch am gesunden Gewebe. Die Verletzung war schon eitrig. Glücklicherweise, fehlte Hedwig sonst nichts. Harnabsatz, Kotabsatz und Gangbild waren nicht auffällig.

Um ein weiteres Absterben des Schwanzes zu verhindern muss in einem solchen Fall eine Amputation des Schwanzes durchgeführt werden.

Um Hedwigs Gesundheitszustand besser beurteilen zu können wurde vor der Operation eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Nieren- und Leberwerte waren im Normalbereich, also sprach nichts dagegen Hedwig in Narkose zu versorgen.Sie verbrachte die Nacht noch stationär um am nächsten Morgen operiert zu werden.

Als Vorbereitung zu Operation wurde der Wundbereich ausgeschoren, gesäubert und desinfiziert.

Die Operation erfolgte unter Vollnarkose mittels Inhalationsnarkose. Der Schwanz im gesunden Gewebe abgesetzt, das Gewebe adaptiert und mehrschichtig vernäht.

Der Heilungsverlauf der Hautnaht verlief ohne Komplikationen und es konnten nach 10 Tagen die Fäden gezogen werden. Bei Schwanzamputationen kann es auch einige Zeit nach der Operation zu Phantomschmerzen kommen. Diese können auftreten, weil die Nerven die im Wirbelkanal verlaufen durchtrennt werden. Eine sorgfältige Beobachtung ist daher geraume Zeit nach der Operation notwendig, um eingreifen zu können falls sich die Katze anfängt selbst in den Schwanz zu beißen. Hier ist immer zu raten den Halskragen, welcher bis zum Fädenziehen getragen werden muss, nochmals zu verwenden und beim Tierarzt vorstellig zu werden.

Katzen kommen im Allgemeinen ohne Schwanz sehr gut zurecht!