Patient des Monats: Hund Luke

Luke hatte sich in einen Fuchsbau eingegraben und dabei verletzt.

Wir sind hin gefahren und stellten fest, dass sich Luke unter einem Stadel eingegraben hatte. Problematisch waren die Stahlträger, die aus dem Betonboden des Häuschens ragten, die Luke verletzt hatten. Der Hund war so tief unter dem Haus, dass es nicht mehr möglich war ihn zu greifen.

Nach einigen Bemühungen und zahlreichen Helfern, konnten wir die Stahlträger absägen, die Wurzeln vom benachbarten Baum entfernen und so Luke befreien.

Luke befand sich in einem guten Allgemeinzustand. Er war sehr aufgeregt (da er dem Fuchs noch sehr gerne hinterher wollte). Seine Atmung war stabil, Schleimhäute rosa, und die Lunge auskultatorisch unauffällig. An der rechten Bauchbrustwand befand sich eine Verletzung mit einer Größe von ca. 10 x 8 cm. Es hat stark geblutet. Unterhautfett war sichtbar. Auf den ersten Blick waren keine weiteren Verletzungen in Richtung Bauchdecke zu sehen.

Das rechte Auge war gerötet. Die Episkleralgefäße injiziert. Beide Pupillen reagierten gut auf Licht. Es bestand kein Blepharospasmus (Zukneifen des Auges). Luke bekam eine leichte Beruhigungsspritze, um den Transport in die Praxis zu erleichtern, da er immer sehr aufgeregt ist.

Die Röntgenuntersuchungen zeigten, dass das Zwerchfell intakt war. Hinweis auf Folgen einer Perforation des Thoraxbereiches gab es nicht,(die Lungen entfalten sich vollständig). Über einen Venenzugang, konnte die Narkose schonend, direkt in die Vene verabreicht werden. Hierdurch schlafen die Tiere sehr schnell ein. Die Narkose ist schonender und besser steuerbar.

Die Wunde wurde ausrasiert, gereinigt und sondiert. Da sich die Wunde sich um einige Zentimeter in kranialer Richtung (Richtung Kopf) sondiert hat, war es notwendig 2 Drainagen zu legen, diese dienten dazu Wundsekret, die durch die Wundheilung entstehen, abzuleiten. Die Verletzung wurde schichtweise vernäht.

Luke ist relativ schnell aus der Narkose erwacht. Die Wunde wurde mit einem Pflaster abgedeckt und Luke bekam einen Ganzkörperbody und einen Halskragen als Schleckschutz. Dies mochte er nicht so gerne, aber er gewöhnte sich sehr schnell daran.

Eine antibiotische Behandlung mit Schmerztherapie erfolgte systemisch über einige Tage. Ins Auge bekam er antibiotische Augentropfen. Die Drainagen wurden täglich 5 Tage gespült und dann entfernt. Die Wunde ist sehr gut verheilt. Luke ist sehr froh ohne Body und den Halskragen wieder auf „Fuchsjagd“ gehen zu können.